Dienstag, 5. September 2017

The wild side of wildlife

03. bis 05.09.2017
Die Fahrt zum Etosha Park bzw. zu unserer Übernachtungsstätte, dem Okaukuejo Camp, war mit knapp sechs Stunden eine der längsten Etappen auf unserer Reise. Sie hat auch deswegen etwas länger gedauert, weil wir uns entschieden haben durch das westliche Tor in den Park rein zu fahren. Dadurch hatten wir zwar drei Stunden Wegstrecke im Park mit max. 60 Km/h, allerdings auch direkt den kompletten westlichen Teil abgedeckt, in den wir sonst gar nicht gekommen wären. Das sollte sich am Ende des Tages auch gelohnt haben, aber der Reihe nach.

Bereits auf dem Weg zum Etosha Park, hatten wir eine weitere Giraffen Begegnung. Sie lief zunächst parallel zur Straße, bevor sie diese dann hinter uns überquerte. Die Tiere so frei und ohne Zäune zu erleben, ist schon was anderes als im Zoo.


Am Eingangstor zum Park angekommen, mussten wir zunächst unsere Einfahrterlaubnis abholen und bezahlen. Anschließend wurden wir von der Polizei noch auf Waffen oder weitere unerlaubte Gegenstände kontrolliert. Sie haben mein Taschenmesser aber nicht gefunden und somit konnten wir unbehelligt weiterfahren. Wir hielten aufmerksam Ausschau nach den ersten Tieren, bekamen außer ein paar Vögeln zunächst jedoch nichts zu sehen. Rebecca war generell skeptisch, ob wir überhaupt ohne geführte Tour welche zu Gesicht bekämen. Aus heiterem Himmel kreuzten dann die ersten Springböcke unseren Weg und kurz darauf haben wir eine Gruppe Zebras am Straßenrand erspäht. Das man den Tieren doch so nahe kommt hätten wir nicht gedacht.




Je weiter wir fuhren, um so mehr nahm die Tierdichte zu. Wobei wir hauptsächlich Springböcke sahen. Diese scheinen die heimlichen Herrscher hier im Park zu sein, zumindest was ihre Anzahl angeht.


Dann tauchte plötzlich eine Gruppe Elefanten auf, die parallel zur Straße entlang schlenderten. Auf unserer Pirschfahrt am vergangenen Tag waren wir schon recht nah ran gekommen, aber das war zu jetzt tatsächlich kein Vergleich.



Kurze Zeit später stießen wir noch auf einen einzelnen Elefantenbullen, mit dem wohl nicht so gut Kirschen essen war. Er stand recht dicht an der Straße und machte Anstalten diese demnächst überqueren zu wollen. Ich fuhr in einem großen Bogen um ihn herum, was ihm allerdings nicht so passte. Er machte einen Scheinangriff und rannte auf unser Auto zu. Ich hab sofort Gas gegeben und zugesehen, dass wir wegkommen. Für ein Foto blieb da keine Zeit mehr. Danach hatten wir beide ein bisschen Gänsehaut. Auf so viel Aktion am ersten Tag waren wir nicht vorbereitet.

Irgendwann kamen wir an eine Kreuzung, an der reges Chaos herrschte. Die Autos standen kreuz und quer und hielten mitten auf der Piste. Ich war schon etwas genervt, weil es vermeintlich nichts Spektakuläres zu sehen gab. Gut, rechts von uns lief eine Giraffe durchs Gebüsch, aber da waren wir schon Besseres gewohnt ;-). Bis ich plötzlich unter einem Busch einen Löwen entdeckte, der offenbar seinen Mittagsschlaf abhielt. Alles klar, die Aufregung war berechtigt und ich reihte mich direkt in die Chaoskolonne ein, um auch ein Foto zu bekommen. Der erste Tag war kaum um und wir hatten schon fast alle Tiere gesehen, die wir sehen wollten. Jackpot!



Nach knapp dreistündiger, aber in jedem Fall lohnenswerter Fahrt, kamen wir im Okaukuejo Camp an. Wir bezogen unser Quartier und ruhten uns erst mal aus. 



Wir waren beide echt kaputt, wollten aber nach dem Essen auf jeden Fall noch zum Wasserloch des Camps. Dieses wird bei Dunkelheit beleuchtet, so dass man die evtl. anwesenden Tiere auch gut sehen kann. Nach durchschnittlichem Buffet machten wir uns also auf die Socken und bekamen sogar noch einen Sitzplatz am Wasserloch. Außer einem kleinen Schakal und ein paar Vögeln ließ sich jedoch kein Tier blicken. Nach ca. einer Stunde tauchte dann aber doch was aus der Dunkelheit auf. Als es näher kam, erwies es sich als ein Nashorn samt Jungtier. Ein weiteres Highlight an diesem Tag. Später kam sogar noch ein weiteres Nashorn dazu, welches wohl ein älteres Kind der Mutter war. Zumindest schienen sie sich zu kennen.






Als dann auch noch ein Elefant auftauchte, wurde es der Mutter zu viel. Sie und und ihr Junges verließen die Szenerie und wir gingen kurze Zeit später ebenfalls zurück zur Hütte und ins Bett. Durch das Beobachten der trinkenden Tiere hatten wir einen unglaublichen Durst bekommen und waren zudem echt fertig von der Fahrt. Am kommenden Tag sind wir ein bisschen im Park herumgefahren und haben noch ein paar tolle Fotos geschossen. 



Anschließend ging es zu unserer neuen Unterkunft, die etwas außerhalb des Parks gelegen ist. Hier haben wir heute die Zeit genutzt, um ein bisschen zu entspannen und Energie zu tanken. Außer einem kurzen Abstecher ins nahegelegene Outjo, um die Bargeldreserven wieder aufzustocken, haben wir nur die Seele baumeln und uns am Pool die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Das hat auch echt gut getan. Morgen geht es dann wieder direkt in den Etosha Park, ins Halali Camp. Mal schauen ob uns das Glück mit den Tieren weiter erhalten bleibt.

3 Kommentare:

  1. WAAAAAS?! Scheinangriff? Ach du meine Güte D-:

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  2. Auch ein Elefant kann mal schlechte Laune haben..
    Ja, und die Nashörner, man trifft sich halt in seiner Stammkneipe, das kennt ihr doch - oder? Und immer schön GT trinken, ist gut gegen alles :-)
    Gunda

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  3. Das waren ja tolle Erlebnisse für Euch. Macht weiter so. Hoffen auf weitere eindrucksvolle Berichte. LG renieh

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